Ist ein Telefon mit Gesprächsaufzeichnung erlaubt?
Es gibt mehrere Szenarios, in denen eine Gesprächsaufzeichnung Sinn ergeben kann. Sei es zur Qualitätskontrolle, zu internen Schulungszwecken oder dem plastischen Auswerten von korrespondierenden Kampagnen. Allerdings müssen gewisse rechtliche Aspekte gewahrt bleiben, wann immer eine Gesprächsaufzeichnung stattfindet, denn laut deutschem Recht gilt das gesprochene Wort zunächst einmal immer als vertraulich. Und weil dabei fast immer kundenbezogene Daten anfallen, greift auch der Datenschutz. Sollten die Server, auf denen die Mitschnitte hinterlegt werden, im Ausland stehen – dann wird es noch komplizierter.
Mündliche Einwilligung ist Voraussetzung für Gesprächsaufzeichnungen
Damit eine Gesprächsaufzeichnung rechtlich auf der sicheren Seite ist, genügt es nicht, den Anrufer oder den Angerufenen einfach nur auf die Gesprächsaufzeichnung hinzuweisen. Er muss auch unmissverständlich zusagen, dass er damit einverstanden ist. Ferner sollte es sich von selbst verstehen, dass die betreffende Gesprächsaufzeichnung bzw. Mitschnitte derselben NUR für interne Zwecke genutzt und nicht veräußert wird.
Gerade dieser Bereich sollte rechtlich nicht unterschätzt werden. Denn er kommt ganz klar in Berührung mit dem Recht auf informationelle Selbstbestimmung. Ein deutsches Grundrecht! Die reine Bequemlichkeit, mit der sich heute eine Gesprächsaufzeichnung realisieren lässt, sollte also niemals über die rechtlichen Implikationen hinwegsehen lassen. Name, Adresse, Rufnummer des Teilnehmers, Zeitpunkt und Dauer des Gesprächs sowie unter Umständen der jeweilige Aufenthaltsort – all dies sind empfindliche personenbezogene Daten, mit denen sensibel umgegangen werden muss. Ganz zu schweigen von den Gesprächsinhalten an sich.
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So ist eine Gesprächsaufzeichnung technisch machbar
Technisch ist es wie gesagt recht einfach, eine Gesprächsaufzeichnung zu realisieren. Was früher mit einer Aufnahmespule mit Saugnapf und angeschlossenem Tonband mehr schlecht als recht bewerkstelligt wurde, geht heutzutage technisch leichter und liefert weit bessere Resultate. Heute kann einfach ein Server im Hintergrund als stiller Mithörer laufen. Auf diesem wird dann in aller Regel auch gleich die Gesprächsaufzeichnung gespeichert.
Gesprächsaufzeichnungen speichern – Auch hier herrscht Informationspflicht!
Es genügt übrigens nicht, darauf hinzuweisen, dass eine Gesprächsaufzeichnung stattfindet und für diese eine klare Einwilligung einzuholen. Ferner muss auch darauf hingewiesen werden, wo und wie diese Gesprächsaufzeichnung gespeichert wird. Wichtig: Die Server, so diese im Ausland stehen, müssen entweder in der EU stehen oder aber in einem Land, das ein nach EU-Recht adäquates Datenschutzniveau erfüllt. Gerade Letzteres kann rechtlich recht schwammig werden, da es im Zweifelsfall der gerichtlichen Deutungshoheit unterliegen kann, ob das Datenschutzniveau an einem Standort außerhalb der EU ausreicht oder nicht.
Zu guter Letzt sollten Anrufer/Angerufene, bei denen eine Gesprächsaufzeichnung stattfindet, auf ihr Widerrufsrecht sowie auf einen Ansprechpartner in dieser Angelegenheit hingewiesen werden. Sollten die Teilnehmer wissen wollen, wozu die Gesprächsaufzeichnungen verwendet werden, ist dazu wahrheitsgemäß Auskunft zu erteilen.
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